Nationalratswahl 2024: Ausgaben für Wahlwerbung bei Meta

Nationalratswahl 2024 in Österreich: Werbeausgaben auf Meta im Fokus

Die Nationalratswahl 2024 in Österreich rückt näher, und wie immer sind die Parteien und Kandidat*innen im Wahlkampfmodus. Dabei spielen die sozialen Netzwerke, allen voran Meta, eine zentrale Rolle. Während klassische Plakatkampagnen und TV-Spots nach wie vor wichtig sind, hat sich die digitale Welt zu einem unverzichtbaren Teil moderner Wahlkämpfe entwickelt. Der Blick auf die Werbeausgaben auf Meta gibt Aufschluss darüber, wie intensiv die Parteien auf diesen Kanälen um Wähler*innen buhlen.

Update:

Aktuelle Werbeausgaben (Stand: 27. September 2024)

Die neuesten Zahlen zu den Werbeausgaben auf Meta zeigen eine weitere Intensivierung des digitalen Wahlkampfes. Herbert Kickl von der FPÖ hat seine Ausgaben auf 236.800 Euro gesteigert, gefolgt von Karl Nehammer (ÖVP) mit 134.800 Euro. Andreas Babler von der SPÖ liegt bei 85.100 Euro, während die NEOS mit 51.000 Euro ebenfalls stark investieren.

Die KPÖ hat ihre Ausgaben auf 37.700 Euro erhöht, während Die Grünen 26.300 Euro für Meta-Werbung aufbringen. Die SPÖ selbst investiert zusätzlich 23.000 Euro, und die FPÖ-Seite verwendet 17.800 Euro. MFG Österreich liegt bei 17.600 Euro, während die Volkspartei 10.300 Euro in ihre Meta-Kampagne steckt.

Am unteren Ende sind Werner Kogler mit 10.100 Euro, Beate Meinl-Reisinger mit 4.000 Euro, Die Gelben mit 948 Euro, und kleinere Parteien wie die Liste Madeleine Petrovic (519 Euro) und Die Bierpartei (4 Euro).

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Werbeausgaben auf Meta: 29.08.2024-27.09.2024 (Quelle: Meta)

Warum Meta für den Wahlkampf wichtig ist

Meta, das neben Facebook auch Instagram und WhatsApp umfasst, erreicht in Österreich Millionen Menschen täglich. Besonders für jüngere Wähler*innen, die weniger auf traditionelle Medien setzen, sind die Plattformen von Meta eine der wichtigsten Informationsquellen. Doch nicht nur das: Meta bietet präzise Zielgruppenansprachen, die es den Parteien ermöglichen, ihre Botschaften genau denjenigen zu zeigen, die sie am ehesten ansprechen.

Das gezielte Schalten von Werbung auf Meta ist zudem vergleichsweise kostengünstig und flexibel. So können Kampagnen schnell angepasst und auf aktuelle Themen reagiert werden. Diese Dynamik macht digitale Wahlwerbung besonders attraktiv – auch wenn sie längst kein günstiger Spaß mehr ist.

Transparenz durch die Meta-Werbebibliothek

Seit einigen Jahren hat Meta aufgrund von politischen und gesellschaftlichen Forderungen mehr Transparenz in Bezug auf politische Werbung geschaffen. Über die sogenannte „Ad Library“ (Werbebibliothek) können Nutzer*innen nachvollziehen, welche Partei wie viel für Werbung ausgibt und welche Zielgruppen angesprochen werden. Dies ermöglicht es der Öffentlichkeit, einen Blick hinter die Kulissen der politischen Kommunikation zu werfen.

Die Ad Library zeigt nicht nur die reinen Werbeausgaben, sondern auch, wie viele verschiedene Anzeigenformate geschaltet wurden und wie stark regional oder themenspezifisch differenziert wird. So können Parteien beispielsweise gezielt in Bundesländern werben, in denen sie Schwächen haben, oder bestimmte Altersgruppen mit ihren Botschaften erreichen.

Werbeausgaben zwischen 26.8.2024 und 24.9.2024

Ein Blick auf die Werbeausgaben der Spitzenkandidaten und Parteien auf Meta zeigt deutliche Unterschiede. Herbert Kickl von der FPÖ führt die Liste mit stolzen 178.200 Euro an. Dicht gefolgt wird er von Karl Nehammer, dem Spitzenkandidaten der ÖVP, mit 126.500 Euro. Andreas Babler, der Spitzenkandidat der SPÖ, investiert 67.400 Euro in seine Kampagne auf Meta. Weitere große Ausgaben tätigen die NEOS mit 42.400 Euro und die KPÖ mit 33.400 Euro.

Im Mittelfeld befinden sich Die Grünen mit 25.200 Euro und die SPÖ-Seite selbst, die noch einmal 17.500 Euro investiert. Parteien wie MFG Österreich und die FPÖ-Seite haben geringere Beträge von 15.200 Euro bzw. 12.100 Euro eingesetzt. Werner Kogler, ebenfalls von den Grünen, hat 10.200 Euro investiert.

Am unteren Ende finden sich Parteien wie die Volkspartei mit 6.900 Euro und Beate Meinl-Reisinger, Spitzenkandidatin der NEOS, mit 4.200 Euro. Kleinere Parteien wie Die Gelben und Die Bierpartei haben nur geringe Beträge, nämlich 906 Euro bzw. 4 Euro, in Meta-Werbung gesteckt. Einige wie die „Liste Madeleine Petrovic“ und „KEINE“ haben nahezu nichts ausgegeben.

Diese Zahlen zeigen deutlich, wie unterschiedlich die einzelnen Akteure auf digitale Werbung setzen und wie wichtig Meta als Plattform für die großen Parteien geworden ist.

Fazit: Die Rolle von Meta im Wahlkampf

Die Werbeausgaben auf Meta zur Nationalratswahl 2024 sind ein Zeichen dafür, wie zentral die sozialen Netzwerke in modernen Wahlkämpfen geworden sind. Die Parteien investieren nicht nur beachtliche Summen, sondern nutzen auch die analytischen und zielgruppenorientierten Möglichkeiten, die Meta bietet. In einer Welt, in der digitale Plattformen immer wichtiger werden, bleibt es spannend zu sehen, welchen Einfluss diese Form der Werbung letztlich auf das Wahlergebnis haben wird.

Für Wähler*innen bietet die Meta-Werbebibliothek die Chance, die Werbestrategien der Parteien kritisch zu hinterfragen und bewusster mit der politischen Werbung umzugehen, die ihnen im Newsfeed begegnet.

Am 29. September 2024 wird sich zeigen, welche Partei ihre digitale Strategie am besten umsetzen konnte – und ob sich die Investitionen in Meta-Werbung tatsächlich auszahlen.

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Werbeausgaben auf Meta: 26.08.2024-24.09.2024 (Quelle: Meta)
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Marco Wegleiter

Inhaber WEBZUCKER